Dreambig History - Wo Träume hinführen

 

Kapitel 1.0

Das ist meine Story

  • Laufen lernt man nur durch hinfallen. 

2008 Mit 16 Jahren starte ich spontan bei einem Halbmarathon. Ich kann mich noch genau daran erinnern. Sonntagmorgens, die gespannte Suche nach den Startunterlagen. Ich werfe einen Blick in den Startbeutel, was soll ich mit dem kleinen gelben Chip anfangen? Wo ist der Start? Wo soll ich mein klebriges Gel verstauen? Hab ich überhaupt genug trainiert? Fragen über Fragen.

  • Wenn ich warte, bis ich bereit bin, warte ich ewig. 

Nach 21.1km stehe ich erschöpft im Zielbereich. Meine erste Medaille und ein Finisher-Shirt - WOW. Ich bin super stolz und ziehe es mir sofort über. Am Ausgang behalte ich meinen kleinen gelben Chip für die Zeitmessung. Ich will mehr! Wir sitzen im Auto nach Hause und ich denke über einen Marathon nach! 42.2km laufen? Ist das möglich? In meinem Alter laufen Sie alle viel kürzere Distanzen. Auf später verschieben?

  • Wenn ich tue, was alle tun, werde ich haben was alle haben.

2009 Als Jüngster Teilnehmer beim Duisburg Marathon laufe ich unter 4 Stunden die Strecke von 42.2km. Und ich hatte unendlich viele Probleme. Von Wadenkrämpfen bis hin zu Magenproblemen.

  • Probleme sind Chancen.

2010 Und wieder stehe ich als jüngster Teilnehmer am Start. Nur diesmal bei der Ironman EM in Frankfurt. Mein erster Triathlon. Kein Neo – altes Rad – alte Laufschuhe. Start im See mit 2499 andern Athleten! Ich kannte nur das 20 Meter Schwimmbad im Dorf.

Just do it! Ich finish in 10:40h! Was ein Tag, unglaublich.

  • Du willst Ergebnisse – dann trainier dafür!

2012 Sieg bei den Juniore auf der Langdistanz in Köln.

2013 Deutscher Junioren Meister auf der Langdistanz in Roth.

  • Jeder kann Erfolg managen aber nicht jeder den Misserfolg.

2014 genau 4 Jahre nach meinem ersten Triathlon stehe ich wieder am Start bei der EM in Frankfurt. Nur diesmal spiele ich mit, um zu gewinnen und nicht um anzukommen. Am Ende verfehle ich das Ticket nach Hawaii um 25 Sekunden und hole die Bronze Medaille bei den Junioren. Die letzten 500 Meter haben entschieden. Ich habe verloren!

  • Alle Niederlagen verblassen neben dem, der nie aufgibt!

Mit Tränen im Ziel werde ich aufgefangen und schöpfe neue Kraft. Aus dieser Kraft wage ich den Schritt auf einen neuen Kontinent. Ich melde für den Ironman West Australien im Dezember. Doch auch in Australien reicht es wieder nur zu Platz 3 und die zwei Tickets für Hawaii gehen an andere.

  • Wenn Plan A nicht funktioniert, keine Panik es gibt noch 25 andere Buchstaben im Alphabet.

2015 im Mai stehe ich am Start beim IM Australien in der Nähe von Sydney, dem zweitältesten Ironman nach Hawaii. Und wieder geht es um Platz 1. Nach 3.8km Schwimmen und 180km Radfahren bekomme ich die Info - 22 Minuten Vorsprung auf den abschließenden Marathon. Doch beim Laufen verlassen mich die Kräfte und der Glaube an mich selbst. Am Ende wird es wieder der dritte Platz.

  • Das größte Risiko ist, kein Risiko einzugehen. 

Aufgeben? Kann ich es wirklich schaffen? In 4 Wochen gibt es einen Ironman im Norden von Australien. Es wäre die letzte Chance sich bei den Junioren für den Ironman auf Hawaii zu qualifizieren. Viele geben mir den Ratschlag mich zu erholen und erstmal Pause zu machen. Ja, sie zeigen mir die Grenzen. Ich packe meine Sachen und fliege in den Norden. Für mich gibt es keine Grenzen!

  • Du musst bereit sein, um zu gewinnen! 

14.06.2015 Ich stehe wirklich am Start beim Ironman in Cairns. Macht mein Körper das mit? Und viel wichtiger: Macht mein Kopf das mit? Es ist nach 3.8km Schwimmen und 180km Radfahren genau die gleiche Situation wie vor 4 Wochen. Robin du liegst über 20 Minuten in Führung. Und der Marathon startet. Doch diesmal glaube ich an mich und halte durch. Ich komme als erster Junior ins Ziel und gewinne das Rennen. Unglaublich!

  • Entscheidungen von heute bestimmen die Zukunft von morgen.

10.10.2015 Ironman WM Hawaii Es ist ein extrem hartes Rennen. Genau so habe ich es mir immer vorgestellt. Diese Einsamkeit, der Wind, die Sonne und die Strecke. Es ist unfassbar – ich bin mittendrin. Davon habe ich immer geträumt. Plötzlich fahre ich vorne mit. Als ich mein Rad nach 180km als vierter Junior in die Wechselzone stelle kann ich es kaum fassen. Der Marathon! Es sind viele Umstände weshalb ich eingebrochen bin – WM Hawaii – Im Ziel ist es Platz 11 und bei mir gehen die Lichter aus. Die Reise ist vorbei!

  • Nicht am Ziel wird der Mensch groß, sondern auf dem Weg dorthin. 

Bestimmt wäre ich über einen WM Titel glücklich gewesen. Und als Sportler möchte man seinen Namen immer oben auf der Ergebnisliste sehen. Darum geht es ja letztendlich auch! Immer der Beste sein– richtig?

  • Nicht besser sein – du selbst sein.

Ich habe in der Vorbereitung auf die WM so unglaublich viele Menschen kennenlernen dürfen und es sind tiefe Freundschaften entstanden.

Mit so vielen Athleten aus allen möglichen Ländern habe ich trainieren dürfen.

Meine Motivation und meine Leidenschaft mit meiner Familie und Freunden geteilt.

Ich habe traumhafte Plätze sehen dürfen.

Ich bin mit Delfinen, Meeresschildkröten, Rochen und tausenden von Fischen geschwommen.

Bin mit meinem Rad unter dem Geschreie von Affen auf die entlegensten Berge Asiens gefahren.

Bin durch die größten Städte der Welt und über die einsamsten Strände der Welt gelaufen.

Habe den Highway in Australien überquert und dabei Kängurus, Schlangen und Koalas in die Augen geschaut. 

Egal ob im Training oder im Rennen, meinen Körper und Geist habe ich oft über das Limit gepusht.

Ich stand 10mal am Start einer Langdistanz und 10mal bin ich durchs Ziel gelaufen.

Oft bin ich gefallen aber immer einmal mehr wieder aufgestanden.

Ich habe gelebt und bin gewachsen.

Ich habe meinen Traum erreicht!

  • Wenn du nicht an dich selbst glaubst, wer dann?

Wer hätte nach den ersten Zeilen vom Halbmarathon gedacht, dass ich einmal Deutscher Meister werde oder Bronze bei einer Ironman EM hole?

Wer hätte nach 2014 noch an ein Finish von mir auf Hawaii geglaubt?

  • Das Geheimnis des Erfolges ist anzufangen. 

Dream BIG – Wake up - Start NOW

Robin Pesch, 2016